Menschen sind, und waren es vermutlich auch in fast allen Zeitepochen, in ihrer Mehrzahl wie hypnotisiert von der Zeit in der sie leben. Sie können sich oft nicht vorstellen, daß das Leben anders sein könnte, als sie es selbst und ihre Eltern es bisher erlebt haben. Was weiter zurückliegt liegt für die meisten oft schon außerhalb ihres Sinnes.
Doch die Geschichte zeigt eines als Konstante: das Sein und das Erleben des Menschen ist einem steten Wandel unterzogen. Und oft gibt es radikale Veränderungen der Lebensumstände von Menschen in kurzer Zeit. Die Leute denken dann anders, und sind dann auch anders. Wie kann es soetwas geben? Das ist eine gute Frage, deren Beantwortung noch auf sich warten läßt.
Trotz all der Rätsel, die uns das Menschsein, der Zweck des Daseins und die Menschheitsgeschichte auch auferlegen, kann man als wertvollstes Gut der Geschichte vor allem ihre Essenz entnehmen, nämlich daß die Kenntnis dieser es dem Menschen ermöglicht, sein Bild über den Menschen – was er ist, was er sein kann, und wozu er unter welchen Umständen in der Lage ist, und von Lebenssituationen und unter welchen Bedingungen sich diese auf welche Weise verändern können, wenn welche Faktoren wirken – zu erweitern und so ein umfassenderes Menschenbild zu schaffen, im Kopf jedes Einzelnen, um sich den mysterien des Lebens durch Kenntnis und Analyse und Verstehen immer mehr anzunähern. Denn schließlich ist es ja das Ziel aller wissenschaftlichen Tätigkeit, den Raum, den die Mysterien einnehmen, zu reduzieren und ihn Schritt für Schritt durch einen zu ersetzen, der mit Wissen und Kenntnis gefüllt ist.